Das von OceanCare unterstützte Olive Ridley Project (ORP) rettet auf den Malediven Meeresschildkröten insbesondere aus Geisternetzen.
Geisternetze sind verlorengegangene oder absichtlich im Meer entsorgte Fischernetze und die tödlichste Form von Plastikverschmutzung. Die Meere sind voll davon. Im Nordpazifik zum Beispiel machen sie fast 90 % des abgefangenen Mülls aus. Hunderttausende Meerestiere verenden jedes Jahr in herrenlosen Netzen.
Meeresschildkröten werden von kleineren Tieren, die in den Geisternetzen zu Ködern werden, angelockt. Statt Nahrung finden sie darin oft den Tod.
Wale verheddern sich häufig in treibenden Netzen und ziehen dann eine oft tonnenschwere Last hinter sich her, wodurch sie langsam und qualvoll verenden.
Auch Delfine werden von kleineren Tieren in Geisternetzen angelockt. Geraten sie in diese tödlichen Fallen, sind sogar die intelligenten Säuger chancenlos.
Geschafft! Diese Meeresschildkröte ist der Gefahr von Geisternetzen entkommen. Doch wie oft wird ihr das noch gelingen? Herrenlose Fischernetze machen einen grossen Teil des Plastiks in den Ozeanen aus. Sie sind für Meerestiere weitaus gefährlicher als verschluckbare Plastikabfälle wie Flaschendeckel, Sixpackringe oder Plastiksäcke. Höchste Zeit, diese Geister(-netze) aus den Meeren zu vertreiben. Aber wie?
Wir setzen uns für die Förderung von umweltgerechten Infrastrukturen an Häfen ein. So erhalten Fischer die Möglichkeit, ihre kaputten oder alten Netze nachhaltig im Hafen statt auf hoher See zu entsorgen. Ein globales Plastikabkommen fördert diese Entwicklung.
Wahrscheinlich die effektivste Massnahme, um Geisternetze zu stoppen: Wir drängen international auf Gesetze, damit Fanggeräte markiert werden und gegen die illegale Entsorgung von Fangnetzen vorgegangen wird. Künftig soll jedes Fischereigerät markiert werden, damit man es eindeutig seinem Besitzer zuordnen kann.
Geisternetze fügen Meerestieren weltweit massives Leid zu. 2016 begannen wir mit dem Aufbau eines weltweiten Meerestier-Rettungsteams, das stetig ausgebaut wird. Wir unterstützen engagierte und gut ausgebildete Rettungsexperten, die verletzten Robben, Delfinen, Walen und Meeresschildkröten helfen.
Fischernetze, die herrenlos im Meer treiben, können jahrhundertelang unkontrolliert weiterfischen und dadurch enormen Schaden im Meer anrichten. Wir unterstützen weltweit Massnahmen, um Geisternetze sicher und umweltverträglich zu bergen.
Fabienne McLellan ist Geschäftsführerin und Verantwortliche für das Programm zur Verhinderung von Plastikverschmutzung bei OceanCare.
Sie leiden massiv unter den rund 9 Millionen Tonnen Plastikmüll, der jährlich in den Ozeanen landet. Der Abfall stammt vom Festland, aber auch von Fischfangschiffen, die ihre Fischernetze verlieren oder illegal im Meer entsorgen. Für Tiere ist die Plastikkrise fatal: Sie verfangen sich in den Netzen oder fressen versehentlich Plastikteile. Beides kann tödlich enden.
Ja, die gibt es. Es entsteht derzeit das erste, rechtlich verbindliche globale Plastikabkommen. Dieses besagt, dass die Plastikverschmutzung beendet werden muss mittels Einschränkung der Produktion und Verwendung von Plastik. Damit besteht die historische Chance, das Plastikproblem an der Quelle zu stoppen.
Wir sind auf der Zielgeraden: Ein Entwurf für das Abkommen muss nun unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Standpunkte der beteiligten Länder in den letzten zwei Verhandlungsrunden ausgearbeitet werden. Dieser Entwurf bildet die Grundlage für das erste globale Abkommen, das dann offiziell verabschiedet werden muss. Wir müssen nach wie vor mit starkem Gegenwind rechnen, nicht zuletzt von der Plastikindustrie sowie den ölfördernden und ölproduzierenden Ländern. OceanCare wird den Prozess mit Herzblut begleiten und später dann auch die Umsetzung des Plastikabkommens sicherstellen.
Im März 2022 hat die Staatengemeinschaft die bahnbrechende Resolution «Schluss mit der Plastikverschmutzung: Auf dem Weg zu einem rechtlich bindenden Abkommen» ausgehandelt. Darauf hatte OceanCare als Teil der Koalition BreakFreeFromPlastic voller Engagement über vier Jahre hingearbeitet. Wir nehmen seit der ersten Stunde aktiv an den Verhandlungen für dieses erste Plastikabkommen teil, leisten Überzeugungsarbeit bei den UNO-Länderdelegierten, erarbeiten Hintergrundberichte und beobachten die Verhandlungen als UNO-Sonderberaterin höchst aufmerksam, mit dem Ziel, ein möglichst wirkungsvolles und rechtsverbindliches Abkommen zu erreichen.
Ich bin optimistisch. Ein Scheitern ist schlicht unvorstellbar. Der Preis, den die Natur und vor allem die Meerestiere
zahlen müssten, wäre enorm. Vergessen wir nicht: Es geht nicht allein um den Schutz der Ozeane. Die Zukunft unseres ganzen Planeten steht auf dem Spiel. Wir müssen ihn vor der rollenden Plastiklawine schützen.
für den aktiven Schutz und die Rettung von Meeresschildkröten, Walen und anderen Meerestieren weltweit.
für die politische Arbeit auf dem Weg zum ersten globalen Plastikabkommen.
für die Bergung bestehender Geisternetze, die sonst Jahrhunderte lang weiter Tiere töten.
Es ist die tödlichste Form der Plastikverschmutzung: weggeworfene oder verlorengegangene
Fischernetze. Hunderttausende Meerestiere verenden jedes Jahr qualvoll in diesen Geisternetzen.
OceanCare setzt sich mit Expertise und Passion für die Bewohner der Ozeane ein.
Seit 2011 als UNO-Sonderberaterin für den Meeresschutz.
OceanCare
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