Im Bericht «Plastic Matters» präsentiert OceanCare Fakten zum hohen Plastikverbrauch und zur Plastikverschmutzung in der Schweiz. Eine Analyse aktueller Gesetze zeigt, dass die Herstellung, Verwendung und Entsorgung von Kunststoffen in der Schweiz strenger reguliert werden könnte. Mit einer Petition wird der Bundesrat aufgefordert, dies zu tun.
An der Tagung des Umweltkomitees der Internationalen Seeschifffahrts-Organisation (IMO) wird das nordwestliche Mittelmeer als besonders empfindliches Meeresgebiet (Particularly Sensitive Sea Area, PSSA) ausgewiesen, weil das Risiko für Wale, von Schiffen gerammt werden, hier besonders hoch ist. OceanCare hatte diesen Schritt empfohlen und wissenschaftlich untermauert.
Das Abkommen zum Schutz wandernder wildlebender Tierarten (CMS/Bonner Konvention) veröffentlicht den von OceanCare-Expertin Dr. Lindy Weilgart erstellten technischen Bericht, der aufzeigt, wie die Handelsschifffahrt, die Öl- und Gasindustrie und die Windenergiebranche Unterwasserlärm reduzieren und vermeiden können.
Im Rahmen der von OceanCare unterstützten Initiative zur Identifikation wichtiger Lebensräume für Meeressäuger (Important Marine Mammal Areas, IMMAs) werden 33 neue IMMAs identifiziert. Damit sind insgesamt 72 Prozent der globalen Meeresfläche untersucht und 242 IMMAs mit einer Gesamtfläche von 33,3 Millionen km² kartiert.
Die von OceanCare unterstützte spanische Organisation Alnitak birgt im westlichen Mittelmeer 40 Kubikmeter Meeresmüll.
OceanCare wird beim UNO-Rahmenübereinkommen über Klimaänderungen akkreditiert.
Tier- und Artenschutz
Griechenland ratifiziert endlich das Abkommen zum Schutz der Wale und Delfine im Mittelmeergebiet (ACCOBAMS), verpflichtet sich damit zur Umsetzung von Schutzmassnahmen und anerkennt, worauf OceanCare, IFAW, Pelagos Cetacean Research Institute und WWF Griechenland seit langem mit Nachdruck hinweisen: im Hellenischen Graben ist die Gefahr gross ist, dass Pottwale von Schiffen gerammt werden.
Gemäss wissenschaftlichen Empfehlungen einer NGO-Koalition um OceanCare treffen weitere Reedereien freiwillige Massnahmen um zu vermeiden, dass Wale von Schiffen gerammt werden: Stolt-Nielsen lässt seine Kapitäne u.a. im nordwestlichen Mittelmeer das Schiffstempo senken und südlich von Sri Lanka ein Blauwalgebiet umfahren; Armateurs de France ruft seine Mitglieder auf, im Hellenischen Graben und bei Sri Lanka Routen zu ändern und langsamer zu fahren; CMA CGM und DFDS weisen ihre Kapitäne an, die Lebensräume der Pottwale im Hellenischen Graben zu meiden.
In Senegal finalisieren westafrikanische Staaten auf der Basis wissenschaftlicher Daten von BEES und OceanCare einen Aktionsplan gegen die Wilderei auf geschützte Meerestiere im Golf von Guinea. Der Aktionsplan wird den CMS-Vertragsstaaten 2024 zur Beschlussfassung vorgelegt
Im wissenschaftlichen Bericht «Unravelling the truth: Whale killing in the Faroe Islands» widerlegt OceanCare mit Partnerorganisationen die Behauptungen färingischer Walfänger, sie würden Wale und Delfine human töten, die Jagdpraxis sei nachhaltig und es handle sich dabei um lokale Tradition.
Die von OceanCare mitgegründete Allianz zur Rettung von Meeresschildkröten besteht aus 57 Organisationen und Fachkräften mit insgesamt 21 Rettungszentren. Neu hinzugekommen sind Zentren in Kroatien, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Saudi-Arabien, Nigeria und in Mayotte.
OceanCare unterstützt die Organisation CBD-Habitat beim Schutz der letzten grossen Mönchsrobben-Kolonie am mauretanischen Cap Blanc. 2023 wurden 162 Verstösse gegen die Vorschriften des Schutzgebiets entlang der «Costa de las Focas» geahndet. Das sind deutlich weniger als 2022 (382 Verstösse) und 2021 (585 Verstösse), was zeigt, dass Schutzmassnahmen greifen.
OceanCare finanziert im Robbenspital von British Divers Marine Life Rescue im englischen Cornwall die Arbeit der leitenden Tierärztin. Im Winterhalbjahr 2022/23 wurden 66 Robbenwelpen stationär behandelt. Bis Ende November 2023 waren weitere 61 Robbenwelpen in Pflege.
Sensibilisierung
In Zürich sammelt OceanCare am World Cleanup Day in einer mit Partnern organisierten Aktion rund 1.4 Tonnen Abfall. Darunter 31500 Zigarettenkippen, wovon jede Kippe bis zu 7000 teils giftige Chemikalien enthält und rund 1000 Liter Wasser verschmutzen kann. OceanCare macht im deutschsprachigen Raum Fülleranzeigen, die von Medien kostenlos abgedruckt werden, auf das gefährliche Zigaretten-Littering aufmerksam.
Auf Mallorca unterstützt OceanCare die Organisation Save the Med: fast 1300 Schülerinnen und Schüler säubern im Rahmen des Schulprogramms «Dos Manos» Strände, 57 Schülerteams nehmen als «Changemakers» an einem Ideenwettbewerb teil, wie Einwegplastik reduziert und das Bewusstsein für das Plastikproblem gefördert werden können.