Pressemitteilung zum Abschluss der UNO-Meeresschutzkonferenz, 27. Juni bis 1. Juli 2022 in Lissabon.
In Lissabon ging heute die zweite UNO-Konferenz zum Schutze der Ozeane (UNOC) zu Ende. Die internationale Meeresschutzorganisation OceanCare bilanziert.
Die Ozeankonferenz der Vereinten Nationen (UNOC), die von Montag, 27. Juni bis 1. Juli in Lissabon stattfand, endet heute mit der Verabschiedung einer hochrangigen politischen Erklärung.
Es herrscht Einigkeit über den kritischen Zustand, in dem sich die Meere befinden und dass die Staaten bei der derzeitigen Entwicklung und «business as usual» auf dem besten Weg sind, das UNO Ziel 14 für nachhaltige Entwicklung (SDG14) zu verfehlen. Die Atmosphäre schwankte zwischen Dringlichkeit und Hoffnung.
Die UNOC-Erklärung mit dem Titel «Unsere Ozeane, unsere Zukunft, unsere Verantwortung» erkennt die negativen Auswirkungen des Klimawandels, der Überfischung, der Plastikverschmutzung und des Lärms auf die Weltmeere an. Dieser Appell soll auch als Fahrplan für die Verwirklichung des SDG 14 zur Rettung der Ozeane dienen.
«Die Meere sind in einem kritischen Zustand. Jetzt muss die gesamte Weltgemeinschaft konkrete Lösungen finden, um die Ozeane wieder auf die Tagesordnung zu setzen. Entscheidend ist, dass diesen Verpflichtungen auch Taten folgen, einschliesslich verbindlicher Massnahmen», sagt Fabienne McLellan, Geschäftsführerin der internationalen Meeresschutzorganisation OceanCare.
OceanCare zieht folgende Bilanz:
«Die Schifffahrtsindustrie sollte ihrer Verpflichtung nachkommen, den ökologischen Fussabdruck deutlich zu reduzieren, um die Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. OceanCare ist von der Notwendigkeit überzeugt, diese verbindlichen Massnahmen zur Geschwindigkeitsreduzierung gesetzlich zu verankern und durchzusetzen. Erfahrungsgemäss funktionieren freiwillige Massnahmen nicht. Wir brauchen Gesetze, um dieses Problem zu lösen», erklärt Carlos Bravo, Ocean Policy Expert bei OceanCare.
«Im Vergleich zu anderen Themen der Meeresverschmutzung war die Diskussion über Meereslärm in den interaktiven Dialogen bei der UNOC auf eine Handvoll Erwähnungen begrenzt. Dies ist umso bedauerlicher, da es sich um eine der wenigen Formen der Verschmutzung handelt, deren Auswirkungen sofort gestoppt werden können», sagt Nadia Deckert, OceanCare-Expertin für Meerespolitik.
«Die Herausforderung besteht darin, ein rechtsverbindliches Plastik-Abkommen zu verabschieden, das den gesamten Lebenszyklus von Kunststoffen abdeckt: von der Gewinnung fossiler Brennstoffe als Ausgangsmaterial für Plastik bis hin zur Abfallentsorgung. Erforderlich sind klare Ziele für die Reduzierung der Kunststoffproduktion, die Durchsetzung des Verursacherprinzips und die Einrichtung eines speziellen Fonds, um die Umsetzung sicherzustellen», so McLellan.
«Die zweite Ozean-Konferenz muss als Teil eines längeren Prozesses zur Erreichung der UNO-Agenda 2030 gesehen werden. OceanCare fordert, dass Regierungen und andere Interessengruppen alle Massnahmen, zu denen sie sich verpflichtet haben, mit der notwendigen Dringlichkeit umsetzen», so Carlos Bravo, Ozeanpolitikexperte bei OceanCare, abschliessend.
OceanCare setzt sich mit Expertise und Passion für die Bewohner der Ozeane ein.
Seit 2011 als UNO-Sonderberaterin für den Meeresschutz.
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