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Tipps für mehr Meeresschutz im Urlaub

08. Juli 2022

Was Sie im Urlaub und in der Freizeit gegen die Plastikflut und für den Meeresschutz tun können. Einige praktische Tipps, die den ökologischen Fussabdruck verringern – die Tiere und Natur danken es Ihnen.

Meiden Sie Einwegplastik

Jedes Jahr gelangen rund 9 Millionen Tonnen Kunststoffabfälle in die Ozeane.

  • Mehrwegtrinkflasche mitnehmen und mit Leitungswasser auffüllen. Wo dies nicht möglich ist: Grosse Wasserbehälter bevorzugen.
  • Benützen Sie beim Einkaufen generell wiederverwendbare Taschen. Und nehmen Sie für Früchte oder Gemüse einen veggiebag mit. Erhältich in unserem Shop.
  • Meiden Sie Einwegplastik wo immer möglich: Den Feriencocktail im Glas, Verzicht auf Trinkhalme und Einweggeschirr.
  • Nehmen Sie eine Seife statt dem plastikverpackten Duschgel mit. Damit sparen Sie Platz und Verpackung. Achten Sie zudem auf Kosmetikprodukte ohne Mikroplastik. Die App Codecheck hilft Ihnen dabei.
  • Wählen sie Ihre Reisebekleidung aus Naturfasern. Kunstfasern wie Polyestern, Nylon und Acryl lösen sich beim Waschen und gelangen über das Abwasser in die Umwelt.

Beach Cleaning: Packen Sie mit an!

Rund 80% des Mülls stammt vom Festland und gelangt über Abwasserkanäle und Flüsse oder durch Windverwehung ins Meer. Hunderttausende Delfine, Wale, Robben, Schildkröten fallen dem Plastikmüll zum Opfer; die Zahl verendeter Seevögel geht in die Millionen. Die Tiere verhungern mit dem Magen voller Kunststoff oder ertrinken jämmerlich, wenn sie sich in Plastikteilen verheddern. Helfen Sie mit, dies zu verhindern:

  • Sammeln Sie achtlos weggeworfenen Plastikmüll ein und entsorgen Sie diesen sachgerecht.
  • Weshalb nicht mit weiteren Urlaubern ein eigenes CleanUp veranstalten? Ganz nach dem Motto: den Strand sauberer verlassen als Sie ihn angetroffen haben.
  • Strandführer und Ferienlektüre: Mit knapp 600 Fotografien zeigt der österreichische Meeresbiologe Dr. Michael Stachowitsch in seinem Buch Mülleimer Strand die Palette an Müll auf, die heute an unseren Stränden und in unseren Ozeanen zu finden ist. Und das mit einem guten Schuss Humor.

Beach Cleanup_Fabienne McLellan

Fische und Meeresfrüchte: Kulinarischer Vernunft ist gefragt

Das trügerisch üppige Fischangebot in Läden und Restaurants täuscht. Fast überall werden heute mehr Fische gefangen als nachwachsen können. Auch Fische aus Zuchtanlagen sind keine echte Alternative. Als Konsumenten und Touristen können wir konkret dazu beitragen, das Leben im Meer zu schonen.

  • Grundsätzlich ist nur kein Fischkonsum nachhaltig. Wer in den Ferien nicht auf Meerfisch oder Meeresfrüchte verzichten kann: sicherstellen, dass die Tiere aus nachhaltigem Fang stammen.
  • Lokale Fische bevorzugen: auf den Malediven Lachs zu essen ist ein ökologischer Unsinn.
  • Finger weg von stark gefährdeten Fischarten: z.B. Schwertfische, Seeteufel, Thunfische (sechs der acht Thunfischarten gelten als gefährdet.

Kluge Wahl beim Sonnenschutz

Jedes Jahr gelangen Tausende Tonnen Sonnenschutzmittel ins Wasser. Viele Sonnencremes enthalten Chemikalien, die bereits in geringer Konzentration Korallenriffe zerstören. Grundsätzlich gibt es zwei Arten von Sonnencremes: physikalische (anorganische, mineralische) oder chemische (organische) Schutzfilter. Die physikalischen Filter benutzen kleine Partikel, zum Beispiel Zinkoxid oder Titandioxid, welche die UV-Strahlen von der Haut abperlen (=reflektieren) lassen. Die chemischen arbeiten mit der Wechselwirkung des Filters und der Sonne und absorbieren die schädliche UV-Strahlen. Die besonders problematischen chemischen Stoffe sind Octinoxat und Oxybenzon, beide sind in Hawaii nun verboten. Auch Mikro- und Nanoplastikpartikel sind oft in den Sonnenschutzmitteln zu finden.

  • Wählen Sie Sonnencremes aus Naturkosmetik mit mineralischen UV-Filtern.
  • Ein guter Sonnenschutz bietet auch textiler Schutz oder bleiben Sie im Schatten.

Sonnencreme ohne Plastik I Care

Besuchen Sie keine Wildtiershows

Viele Menschen hegen in den Ferien den Wunsch, mit Wildtieren in Kontakt zu treten. Gerade das Bild der Delfine als Streicheltiere, die verspielt unsere Gesellschaft suchen, verleitet immer mehr Menschen dazu, die Tiere zu berühren oder mit ihnen schwimmen zu wollen. Vergessen werden dabei die Folgen für diese hochsensiblen Tiere, die durch diese Interaktionen gestört und massiv gestresst werden.

  • Grundsätzlich: kein Schwimmen mit
  • Forschungsreisen oder respektvolles „Whale Watching“: Ja, Delfinarienbesuch: Nein.
  • Meiden Sie auch Elefantenreiten, den Besuch im Zirkus mit Wildtieren, den Besuch von Pelzfarmen, Stierkämpfen usw.

Pflegen Sie einen respektvoller Umgang mit der Natur

Tiere sind nicht gerne ständig im Rampenlicht, auch sie brauchen ihre Auszeit und Ruhe. Gerade direkte Interaktionen können Sie empfindlich stören.

  • Erfreuen Sie sich beim Schnorcheln und Tauchen an der Schönheit der Meereswelt ohne Korallen, Muscheln oder grössere Meerestiere zu berühren.
  • Verzichten Sie auf lärmintensive Wassersportaktivitäten.

Hände weg von problematischen Souvenirs

Viele Urlauber möchten nach dem erholsamen Ausspannen einige Andenken nach Hause bringen. Doch aufgepasst: Oft werden diese Schmuckgegenstände (und auch Holzobjekte) unter schlimmen und schädlichen Umständen der Natur geraubt. Bitte beachten Sie auch, dass z.B. der Import von Walprodukten (auch in eingechecktem oder Handgepäck) in die EU, die USA oder andere Staaten sowohl nationalem als auch internationalem Recht widerspricht und zu Strafverfolgung führen kann.

  • Verzichten Sie auf problematische Andenken wie Korallen, Muscheln, Haarschmuck aus Schildpatt, Souvenirs auf Walprodukten, Schnitzereien aus seltenen Hölzern, usw.

Muscheln Souvenirs

Kompensieren Sie Ihre CO2-Emissionen

Wählen Sie bei Reisen über kürzere Distanzen möglichst den Zug. Kreuzfahrtschiffe sind besonders schädlich, da sie mit billigem Schweröl zur Versauerung der Meere beitragen. Schiffslärm stört zudem die Orientierung der Meerestiere. Da es aber schwierig ist, gerade beim Reisen den CO2-Fussabdruck zu verhindern, kann man etwas zum Klimaschutz beitragen, indem man unvermeidbare Emissionen mit Klimaschutzmassnahmen kompensiert.

  • CO2-Emissionen ihrer Flugreise oder Autofahrt z.B. via myclimate.org kompensieren.
  • Die Baumpflanzaktion von Plant-for-the-Planet unterstützen und zur Klimagerechtigkeit beitragen.