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Urlaub am Mittelmeer? Achten Sie auf diese Fischarten

20. Juli 2023

Aufgrund des Klimawandels erwärmt sich auch das Meer. Im Mittelmeer sehen sich Urlauber mit neuen Fischarten konfrontiert, deren Verbreitungsgebiete sich wegen der veränderten Umweltbedingungen verschoben haben. Einige dieser Arten sind für den Menschen gefährlich. Hier ein Überblick, auf welche invasiven und einheimischen Arten man achten sollte. Mit etwas Vorsicht, lassen sich Ferien am Strand und auf dem Meer aber weiterhin geniessen.

Die Ausbreitung des Rotfeuerfischs zeigt beispielhaft, wie der Klimawandel das Problem der invasiven Arten verschärft. Das Mittelmeer erwärmt sich etwa 20 Prozent schneller als andere Meere, seine Temperatur dürfte sich innerhalb der nächsten 70 Jahre um rund 3,5 Grad Celsius erhöhen. Damit werden im östlichen Mittelmeer ideale Bedingungen für Arten aus dem Roten Meer wie den Rotfeuerfisch geschaffen.

Diesem unerwünschten Szenario muss die Weltgemeinschaft begegnen, indem sie den Verpflichtungen des Pariser Klimaabkommens nachkommt. Es muss zudem alles daran gesetzt werden, dass sich die Bestände grosser Fische und Raubtiere im Mittelmeer erholen können. Nicht nur, aber auch weil diese dazu beitragen, invasive Arten in Schach zu halten.

Rotfeuerfisch

Wo kommt er vor: Der Indische Rotfeuerfisch (Pterois volitans – Bild s. oben) ist im Mittelmeer nicht heimisch, verbreitet sich dort seit einigen Jahren aber rasant. Rotfeuerfische kommen vor allem im östlichen Mittelmeer vor. Sie wurden aber auch schon bei Sizilien und in der kroatischen Adria beobachtet. Weil der Rotfeuerfisch intensiv kolonisiert, ihm natürliche Fressfeinde fehlen und er im Mittelmeer immer bessere Bedingungen vorfindet, nimmt seine Zahl rapide zu.

Was sind die Risiken? Der Rotfeuerfisch kommt in geringen Tiefen von ein bis zwei Metern zwar vor, hält sich aber bevorzugt in tieferen Gewässern auf. Entsprechend stellt er für Taucher ein grösseres Problem dar als für Touristen, die sich in Strandnähe befinden. Der Stich eines Rotfeuerfischs kann Schmerzen und Fieber verursachen und zu vorübergehenden Lähmungserscheinungen führen. Leider gibt es vereinzelte Berichte, wonach kleine Kinder und ältere Menschen einen solchen Stich nicht überlebt haben. Bedrohlich ist der hoch effiziente Raubfisch insbesondere auch für einheimische Fische und damit auch für die Fischer.

Kugelfisch

Wo kommt er vor? Der Silberkugelfisch (Lagocephalus sceleratus) ist ebenfalls eine Art, die im Mittelmeer gebietsfremd ist. Er stammt aus dem Indopazifik und scheint durch den Suezkanal an mediterrane Küsten gelangt zu sein. Kugelfische wurden in den Gewässern Griechenlands, Zyperns, Israels und Italiens gesichtet.

Was sind die Risiken? Der Kugelfisch ist für den Menschen im Wasser nicht gefährlich. Er ist für uns aber hochgiftig und darf weder roh noch gekocht gegessen werden. Der Kugelfisch ist dafür bekannt, dass er Fischernetze zerstört, um an den Fang zu gelangen. Verfängt er sich in einem Netz, in dem sich andere Fische befinden, greift er diese an, vergiftet sie und kann so den gesamten Fang verderben. Sorge bereitet, dass die Toxine des Kugelfischs auch in Schalentieren nachgewiesen wurden, wobei unklar ist, wie sie auf diese übertragen wurden.

Silberkugelfisch

Petermännchen

Wo kommt es vor? Das Petermännchen (Echiichthys vipera) ist im Mittelmeer beheimatet und kommt hauptsächlich an dessen Nordküste vor. Es gräbt sich in den Sand ein und lauert kleinen Fischen auf. Seine Rückenflosse besteht aus festen Stacheln mit Giftdrüsen. Wegen der grossen Zahl von Badegästen im Verbreitungsgebiet werden viele Menschen von Petermännchen gestochen. Relativ gesehen ist die Wahrscheinlichkeit, auf einen solchen Fisch zu treten, dennoch gering.

Was sind die Risiken? Opfer von Stichen des Petermännchens verspüren anfänglich fast keinen Schmerz. Erst nach einigen Minuten tritt dieser auf und verstärkt sich zunehmend. Dabei wird der Schwerz schlimmer empfunden als jener nach Wespen- oder Bienenstichen. Im Mittelmeerraum ist nicht bekannt, dass ein Mensch wegen des Stichs eines Petermännchens gestorben wäre.

Petermännchen

 

Die Verbreitung invasiver Fischarten im Mittelmeer ist ein weiteres besorgniserregendes Zeichen der Klimaerwärmung. OceanCare setzt sich intensiv dafür ein, dass die internationale Gemeinschaft die Vorgaben des Pariser Klimaabkommens ernst nimmt und dessen Klimaziele erreicht.

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