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Wie Meerestiere rücksichtsvoll beobachtet werden können

11. Juli 2023

Mit Beginn des Sommers auf der Nordhalbkugel setzt auch die Ferien-Wanderbewegung an die Strände ein. Viele werden dabei hoffen, die grossartigen Meerestiere zu erleben, die dort ihr Zuhause haben.

Wenn Sie das Glück haben, grosse Meerestiere wie Robben, Wale oder Delfine zu sehen, behalten Sie bitte die folgenden Empfehlungen von OceanCare im Hinterkopf:

  • Was uns ein sommerlicher Spielplatz ist, ist für Meerestiere das Zuhause: der Platz, wo sie leben, Nahrung suchen, ihre Jungen aufziehen und rasten. Sie können sich nicht einfach zurückziehen oder sich verstecken, wenn wir etwas tun, was sie als verstörend oder peinigend empfinden.
  • Wildtiere beobachtet man besser aus der Distanz. Als Faustregel: Wenn die Tiere Sie anschauen, haben sie Ihre Anwesenheit bemerkt und sind möglicherweise beunruhigt. Wenn sie sich wegbewegen oder Drohgebärden machen, fühlen sie sich bedroht.
  • Wenn Sie Wildtiere von einem Boot aus beobachten wollen, wenden Sie sich an einen zertifizierten Anbieter, der mit einem Siegel belegen kann, von welcher Stelle er als wildtierfreundlich anerkannt wurde. Fragen Sie ihn, auf welche Weise er das Wohl der Tiere gewährleistet. OceanCare rät davon ab, mit grossen Meerestieren zu schwimmen, da es zu Krankheitsübertragung und anderen Gefahren für Mensch und Tier kommen kann.
  • Wenn Sie Boote beobachten, die Meerestiere hetzen oder diesen mit hoher Geschwindigkeit nachjagen, melden Sie es bitte lokalen Behörden. In den meisten Ländern der Welt gibt es einen rechtlichen Schutz für Meerestiere.
  • Wenn Sie selbst Boote, Jetskis oder andere Wasserfahrzeuge steuern, machen Sie dies verantwortungsvoll, verfolgen Sie Tiere nicht und halten Sie ausreichend Abstand.
  • Stören Sie Wildtiere nicht mit Drohnen oder anderem unbemanntem Fluggerät.
  • Wenn Sie den Eindruck haben, dass ein Tier krank oder ein Jungtier verwaist ist, wenden Sie sich an die zuständigen Rettungsdienste. Diese Stellen sind von Land zu Land unterschiedlich. In den meisten Ländern gibt es  Organisationen, die sich um Tierschutz kümmern, Rat geben können und mancherorts ein Rettungsteam für Meerestiere haben, z.B.  OceanCare-Partner British Divers Marine Life Rescue. Unsachgemässes Eingreifen, etwa ein Robbenbaby vom Strand mitzunehmen oder eine Schildkröte ins Meer zu setzen, kann mehr schaden als nützen.
  • Meerestiere können beissen, schlagen und kratzen. Sie sind nicht zahm und können sich bedroht fühlen, wenn Sie zu nahe kommen.
  • Füttern Sie Wildtiere nicht. Die Tiere suchen sich ihre Nahrung selbst und das angebotene Futter könnte ihrer natürlichen Ernährung widersprechen. Wenn sich Wildtiere daran gewöhnen, gefüttert zu werden, kann das sowohl für sie als auch für die Menschen negative Folgen haben.
  • Halten Sie Hunde und andere Haustiere von Meerestieren fern – es besteht sonst die Gefahr von Ängstigung, Verletzung und Krankheitsübertragung.
  • Müll kann Wildtieren schwer schaden, wenn sie ihn mit der Nahrung aufnehmen oder sich darin verheddern. Entsorgen Sie Ihren Müll ordnungsgemäss.

Zusammengefasst: Verhalten Sie sich rücksichtsvoll. Bedrängen, berühren, verfolgen und füttern Sie Meerestiere nicht. Rufen Sie die zuständigen Behörden, wenn sich ein Tier in einer misslichen Lage befindet.

Ausserdem rät OceanCare entschieden davon ab, Delfinarien oder andere Einrichtungen und Parks zu besuchen, in denen Wale und Delfine in Gefangenschaft gehalten und zur Schau gestellt werden.

Handbuch und Verhaltensregeln zur Wal- und Wildtierbeobachtung

Die Internationale Walfangkommission (IWC) und die Bonner Konvention zum Schutz wandernder Tierarten (CMS) haben ein Handbuch Walbeobachtung herausgegeben, das vorbildliche Praxis beschreibt. Es ist in englischer, französischer und spanischer Sprache unter https://wwhandbook.iwc.int/ abrufbar.

Beispiele für Verhaltensregeln und Ratgeber für die Wildtierbeobachtung:

National

Regional

Nichtregierungsorganisationen