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Tipps für Wal- und Delfinbeobachtungen

12. August 2022

Tauchen Wale oder Delfine aus den Tiefen des Ozeans auf, prägt sich der Augenblick ins Gedächtnis ein. Begegnungen zwischen Menschen und Meeressäugern in freier Wildbahn sind auch für die Tiere chancenreich. Walbeobachtungen (Whale Watching) ist eine Alternative zum Delfinarienbesuch und in Walfangländern ein ökonomisch starkes Argument gegen das Töten der Tiere. Achtlosigkeit wird aber auch hier zur Gefahr. Immer wieder werden Wale und Delfine durch Schiffe gestört oder verletzt. Wir zeigen, welche Verhaltensregeln für eine respektvolle Begegnung wichtig sind.

Unsere Bitte: Halten Sie die Regeln ein, wenn Sie selber mit einem Schiff unterwegs sind. Wenn Sie mit einem Whale Watching-Anbieter mitfahren, beobachten Sie dessen Verhalten den Tieren gegenüber und melden Sie uns Verstösse gegen untenstehende Regeln. Ein entsprechendes Formular steht zum Download bereit. OceanCare nimmt mit dem Anbieter Kontakt auf und weist auf das Verbesserungspotenzial hin.

Verhaltenskodex für Begegnungen mit Walen und Delfinen

Wal- und Delfinbeobachtungen erfordern Geduld, wachsame Augen und ein diskretes Auftreten. Nehmen Sie sich Zeit und geniessen Sie die Momente des Wartens. Mit oder ohne Sichtung ist bereits der Aufenthalt im Lebensraum der Meeressäuger beeindruckend. Haben Sie Glück und die Tiere tauchen in der Nähe auf, berücksichtigen Sie nebst örtlich geltenden Richtlinien folgende Regeln:

  • Überlassen Sie es den Tieren, wie die Begegnung abläuft. Provozieren Sie keine Reaktionen.
  • Nähern Sie sich Walen und Delfinen nur seitlich von hinten an, damit Sie in deren Blickfeld sind. Vermeiden Sie eine Annäherung von vorne oder direkt von hinten. Passen Sie Ihre Geschwindigkeit dem langsamsten Tier an.
  • Halten Sie eine Distanz von mindestens 100 Metern zu den Tieren ein. In 100 bis 300 Metern Entfernung zu diesen soll sich jeweils nur ein Schiff aufhalten, das die Zone nach maximal 15 Minuten verlassen muss.
  • Erhöhen Sie den Abstand wenn Jungtiere da sind, oder wenn die Tiere unruhig werden.
  • Nähern sich Wale oder Delfine dem Schiff auf weniger als 100 Meter an, kuppeln Sie den Motor aus. Versichern Sie sich vor dem erneuten Einkuppeln, dass alle Tiere mindestens 100 Meter vom Schiff entfernt sind und fahren Sie langsam weiter.
  • Halten Sie die Fortbewegungsrichtung der Wale und Delfine frei und kreuzen Sie deren Weg nicht. Unter keinen Umständen sollen die Tiere verfolgt oder umkreist werden. Schon gar nicht darf in Gruppen hineingefahren werden.
  • Vermeiden Sie brüske Kurs- oder Geschwindigkeitsänderungen, wenn Meeressäuger in der Nähe sind. Eine konstante Fortbewegung ist besonders wichtig, wenn Delfine in der Bugwelle schwimmen.
  • Füttern Sie Wale und Delfine nicht.

Schwimmen mit Delfinen?

Viele Menschen möchten mit Delfinen in Kontakt kommen, und viele Veranstalter bieten solche Erfahrungen an. Das Schwimmen mit Delfinen ist jedoch problematisch, da es in der Regel in Gebieten stattfindet, in denen sich die Tiere ausruhen, Nahrung suchen, sich paaren oder ihre Jungen aufziehen. Im Wasser schwimmende Menschen können die Tiere stören. Entsprechend wurde das Schwimmen mit Delfinen weltweit in vielen Gebieten verboten oder stark eingeschränkt.

Das Schwimmen mit in Gefangenschaft lebenden Delfinen ist keine Alternative, denn die meisten Tiere in Delfinarien wurden brutal im Meer gefangen. Dazu notwendign Jagdpraktiken können ganze Delfinpopulationen gefährden.

Sensibilisierung von Tourismusfachleuten und Walfängern

Viele Jahre hielt OceanCare an der International School of Tourism (IST) in Zürich und Lausanne Vorträge über die Hintergründe des Wal- und Delfintourismus. Der Workshop war Teil des Lehrplans für angehende Tourismusfachleute.

Die Tourismusindustrie in Ländern wie Island, Norwegen oder Mauritius, wo Whale Watching ein grosses Geschäft ist, beauftragte OceanCare, an Touren teilzunehmen, deren Qualität zu beurteilen und den Veranstaltern wo nötig Verbesserungsvorschläge zu unterbreiten.

Und in St. Vincent und den Grenadinen unterstützte OceanCare 2014 und 2015 Whale Watching-Workshops und zeigte der lokalen Bevölkerung auf, dass Whale Watching eine rentable Alternative zum mancherorts noch praktizierten Walfang sein kann und mit attraktivem Ökotourismus verbunden ist. Die Betreiber von Whale Watching-Schiffen wurden hinsichtlich des Verhaltenskodex im Umgang mit wild lebenden Walen und Delfinen, des pädagogischen Nutzens für Teilnehmende und die Erhebung von wissenschaftlichen Daten während Beobachtungsfahrten instruiert.

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