Geisternetze sind verlorengegangene oder absichtlich im Meer entsorgte Fischernetze und die tödlichste Form von Plastikverschmutzung. Die Meere sind voll davon. Im Nordpazifik zum Beispiel machen sie fast 90 % des abgefangenen Mülls aus. Hunderttausende Meerestiere verenden jedes Jahr in herrenlosen Netzen.
Penny gerät in ein herrenloses Netz, vermutlich angezogen von Quallen, Schwämmen und Krebsen, die im Netz hängen und zu Ködern werden. Ihre verzweifelten Befreiungsversuche müssen Stunden, wenn nicht Tage dauern. Die dünnen Nylonschnüre schneiden sich immer tiefer in ihr Fleisch. Als Penny am Strand gefunden wird, kann sie sich nicht bewegen, so stark hat sie sich im Netz verheddert. Eine ihrer Brustflossen hängt nur noch an einer Sehne. Und ihr Leben an einem seidenen Faden.
Penny hat Glück im Unglück. Bei den Veterinärinnen und Veterinären des Olive Ridley Project ist sie in den besten Händen. In einer mehrstündigen Not-Operation werden ihre Wunden versorgt und die linke Brustflosse amputiert. Penny erholt sich schnell von den Verletzungen. Das Pflegepersonal kümmert sich liebevoll um sie. Doch in den Tagen nach der OP wird klar: Etwas stimmt nicht mit Penny.
Penny kann nicht mehr tauchen. Sie leidet am «buoyancy syndrome». Während ihres leidvollen Überlebenskampfes hat sie im Stress so stark hyperventiliert, dass sich kleine Risse in der Lunge gebildet haben. Dadurch haben sich ungewollt Lufteinschlüsse entwickelt, die Penny an der Wasseroberfläche halten. Es dauert fast zwei Jahre und unzählige Tauchversuche, bis sich die Luft abgebaut hat. Aber jetzt kann Penny endlich in ihre Heimat zurück.
OceanCare unterstützt seit 2017 die auf Meeresschildkröten spezialisierte Organisation Olive Ridley Project und ihre Meeresschildkröten-Rettungszentren auf den Malediven.
Mit der Unterstützung von Menschen wie Ihnen wurde aus einem ambitionierten Projekt das Kompetenzzentrum für Meeresschildkröten weltweit. Das Team um Dr. Claire Petros und Dr. Max Polyak erforscht die Ökologie, Biologie und Verbreitung dieser sensiblen Tiere. Es untersucht und bekämpft Gefährdungsfaktoren wie zum Beispiel Geisternetze oder Plastikabfall. Und es leistet Pionierarbeit in der tiermedizinischen Betreuung. Für die Meeresschildkröten sind Partnerorganisationen von OceanCare, wie das Olive Ridley Project, vielleicht die letzte Chance. Das macht Ihre Unterstützung so wertvoll. Denn jedes gerettete Tier bedeutet ein wertvolles Lebewesen mehr in unseren Ozeanen.
Von der Sicherung der Brutstätten bis zu komplexen Behandlungen: Hier werden jedes Jahr viele Meeresschildkröten gerettet.
Vieles, was hier gemacht wird, gilt anderswo als unmöglich. Darum bilden sich die besten Veterinärinnen und Veterinäre der Welt hier weiter.
Wie bringt man einer Meeresschildkröte, die eine Flosse verloren hat, das Schwimmen wieder bei? Mit Erfahrung und viel Geduld.
Das Olive Ridley Project teilt sein Wissen mit Fachleuten weltweit. Davon profitieren auch Meeresschildkröten in anderen Regionen.
Dr. Claire Petros studierte in Oxford Meeresökologie und hat das Rettungszentrum des Olive Ridley Project auf den Malediven mitgegründet. Sie arbeitet auch bei OceanCare als Konsulentin und baut die Sea Turtle Rescue Alliance mit auf, ein weltweites Rettungsnetzwerk für Meeresschildkröten.
Ich war schon immer vom Meer und allem, was darin lebt, fasziniert. Mein Einstieg ins Berufsleben beim Olive Ridley Project und die Unterstützung durch OceanCare haben für mich als Tierärztin zu einer wundervollen Reise geführt, die ich nie erwartet hätte. Eine meiner schönsten Erinnerungen ist die Behandlung der sehr temperamentvollen und charismatischen Meeresschildkröte Penny. Sie brauchte Zeit, um wieder tauchen zu lernen, und so gingen wir regelmässig mit ihr schwimmen. Eines Tages war sie dann bereit zu gehen und schwamm einfach weiter, ins tiefe Meer hinaus – für mich ein bittersüsser Moment.
Solche Geisternetze sind für Meeresschildkröten besonders gefährlich. Oft gehen Fischernetze in Stürmen auf See verloren oder werden einfach im Meer «entsorgt». Sie treiben herrenlos im Meer und fischen noch lange weiter. Die Fische und anderen Lebewesen, die sich darin verfangen, ziehen wiederum Meeresschildkröten an, die sich in den Netzen verheddern können. Beim Versuch, sich zu befreien, verletzen sich Meeresschildkröten leider oft schwer oder sie sterben gar durch Ersticken.
Dank der Unterstützung durch OceanCare konnten wir das Team vergrössern. So haben wir mehr Helferinnen und Helfer vor Ort, um die Probleme, die Geisternetze verursachen, anzugehen. Zudem konnten wir veterinärmedizinische Ausrüstung kaufen, die wir für die Diagnostik und Behandlung unserer Patienten dringend benötigen. Die Unterstützung ermöglicht es dem Team zudem, die Bevölkerung besser über die Bedrohung durch Geisternetze aufzuklären.
Ich bin fest davon überzeugt. Wenn wir alle zu gesunden und lebendigen Meeren beitragen und Organisationen unterstützen, die sich für den Schutz von Tieren und Umwelt einsetzen, können wir die Zerstörung des Blauen Planeten sicherlich abwenden.
Meeresschildkröten leben bereits 225 Millionen Jahre auf der Erde. Heute gibt es nur noch sieben Arten. Sechs davon werden von der Weltnaturschutzorganisation IUCN auf der Roten Liste der bedrohten Arten geführt (Stand November 2023).
Atlantik-Bastardschildkröte
(Lepidochelys kempii)
Echte Karettschildkröte
(Eretmochelys imbricata)
Grüne Meeresschildkröte
(Chelonia mydas)
Lederschildkröte
(Dermochelys coriacea)
Oliv-Bastardschildkröte
(Lepidochelys olivacea)
Unechte Karettschildkröte
(Caretta caretta)
Wallriffschildkröte
(Natator depressus)
Ich helfe, Meeresschildkröten in Not zu retten, zu versorgen und wieder in die Freiheit zu entlassen. Mit meinem Engagement schütze ich bedrohte Tierarten und baue Tierrettungsnetzwerke mit auf. Ich unterstütze die Arbeit von OceanCare in weltweiten Allianzen gegen Geisternetze und Plastikmüll.
Es ist die tödlichste Form der Plastikverschmutzung: weggeworfene oder verlorengegangene
Fischernetze. Hunderttausende Meerestiere verenden jedes Jahr qualvoll in diesen Geisternetzen.
OceanCare setzt sich mit Expertise und Passion für die Bewohner der Ozeane ein.
Seit 2011 als UNO-Sonderberaterin für den Meeresschutz.
OceanCare
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