Medienmitteilung

Bahnbrechender Hochseevertrag offiziell verabschiedet – rasche Ratifizierung steht an

19. Juni 2023

New York, Zürich, 19. Juni 2023. Heute haben die versammelten Regierungen bei den Vereinten Nationen in New York den neuen BBNJ-Hochseevertrag zum Schutz des Lebens in den Meeren mittels Konsenses offiziell angenommen. An der letzten Konferenz im März haben sich Staaten auf einen gemeinsamen Text geeignet, nicht jedoch offiziell verabschiedet. Das wurde jetzt nachgeholt. Nun müssen die UN-Mitgliedländer den Vertrag unterzeichnen und auf ihrem eigenen Rechtsweg ratifizieren. Ist dies in 60 Ländern geschehen, beginnt ein 120 Tage dauernder Countdown. Danach ist das globale Abkommen rechtsverbindlich.

Die internationale Meeresschutzorganisation OceanCare, aktuell in New York vor Ort, begrüsst diesen bahnbrechenden politischen Beschluss. «Dieser Vertrag kann die Wende bringen, die die Ozeane dringend brauchen. Er ist ein überfälliger Schritt zum Schutz der Meere, der ihre Widerstandsfähigkeit in der Klimakrise stärkt und auch grenzüberschreitende Verschmutzung verhindern kann.» sagt Johannes Müller, Ocean Policy Experte bei OceanCare.

Der Hochseevertrag steckt den weltweit ersten einheitlichen Rechtsrahmen für den Schutz der Hohen See. Damit wird das Meeresgebiet bezeichnet, das ausserhalb der nationalen Gewässer der Länder liegt. Obwohl die Meere über die Hälfte des Planeten bedecken, ist nur 1 % derzeit unter Schutz.

Wird der Vertrag umgesetzt, gelten einheitliche Umweltverträglichkeitsprüfungen für menschliche Aktivitäten auf der Hochsee. Das Abkommen verpflichtet sich zu einer fairen und gerechten Aufteilung der Gewinne aus den genetischen Meeresressourcen, baut die Kapazitäten der Länder zur Umsetzung des Abkommens aus und bietet einen Weg zur Einrichtung von Meeresschutzgebieten.

Vor allem ist der BBNJ-Vertrag ein wichtiges Instrument zur Verwirklichung des Ziels, bis 2030 mindestens 30% der Land- und Meeresflächen zu schützen. Dies war im Dezember 2022 im Rahmen des Globalen Biodiversitätsrahmens von Kunming-Montreal vereinbart worden.

«Dieser Vertrag ist eine historische Chance zum Wohle allen Lebens auf der Erde. Nun ist es zentral, dass die UN-Mitgliedländer – auch Binnenländer wie die Schweiz – ihn so schnell wie möglich ratifizieren, um die Meere zu schützen. Der Zustand der Ozeane ist katastrophal, die Welt kann sich nicht erlauben, hier zu scheitern,»schlussfolgert Fabienne McLellan, Geschäftsführerin von OceanCare.

Medienkontakte

Fabienne McLellan, Geschäftsführerin OceanCare: M: (+41) 79 456 77 07, fmclellan@oceancare.org

Johannes Müller, Ocean Policy Experte OceanCare, M: (+49) 157 897 95 147, jmueller@oceancare.org

Über OceanCare

OceanCare setzt sich seit 1989 passioniert und mit grosser wissenschaftlicher Expertise für lebendige Ozeane ein. Die NGO mit Sitz in der Schweiz ist UNO-Sonderberaterin und trägt international zur Erreichung der Nachhaltigkeitsziele der Agenda 2030 bei. Meeresverschmutzung und Klimakrise, Artensterben und Bejagung, der Schutz der Meereslebewesen und nachhaltige Fischerei sind unsere Themen. Wir bringen bahnbrechende Reformen in die Welt, von funktionierenden Meeresschutzgebieten über ein starkes UNO-Hochseeabkommen bis zu einem globalen Vertrag zur Plastikvermeidung und dem Ziel, die Öl- und Gassuche im Meer zu unterbinden. Wir bewirken Entscheidendes. OceanCare. Für lebendige Meere. Mehr unter www.oceancare.org

 

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