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Wal- und Delfinjagd auf den Färöer-Inseln: Schluss damit!

17. September 2021

Die Nachrichten von der massiven Tötung von Delfinen am 12. September auf den Färöern haben weltweit und auch auf den Inseln selbst Bestürzung ausgelöst. Fast 1.500 Weissseitendelfine wurden in einer einzigen Jagd getötet, so viele wie noch nie zuvor. Es könnte sich sogar weltweit um die grösste Zahl an Delfinen handeln, die jemals in einer einzigen Jagd getötet wurden. Die Färöer sind für ihren unausgesetzten Walfang bekannt, der vor allem auf Grindwale abzielt. Bei Gelegenheit werden aber auch kleinere Delfine ins Visier genommen.

Zunächst wurden die Delfine durch eine Reihe an Booten zum Strand getrieben. Nachdem sie im Flachwasser gestrandet waren, wurden sie festgehalten und mit einer „Rückenmarkslanze“ getötet, die hinter dem Blasloch in den Delfin gestossen wird. Auf den Färöern konzentrierte sich die Kritik offenbar auf die sehr hohe Zahl an getöteten Delfinen sowie auf die Frage, ob ausreichend erfahrene Jäger anwesend waren, um die Tiere schnell zu töten.

Wir bezweifeln auch, dass ein Bedarf nach dieser Nahrungsquelle besteht. Wir respektieren zwar die Aufrechterhaltung von Traditionen als Bestandteile menschlicher Kulturen, aber wo es sich um Tierquälerei handelt, sollten sie beendet werden. Wir hoffen, dass die Delfinjagd nun beendet wird, und ebenso die Jagd auf Grindwale.

Die Bedenken der Färinger selbst haben zweifellos den Premierminister Bárður á Steig Nielsen erreicht und wir begrüssen, dass er eine „Evaluierung der Rechtsgrundlagen für die Jagd auf Weissseitendelphine“ initiieren wird.

OceanCare will diese Evaluierung auf die gesamte Wal- und Delfinjagd auf den Färöern sowie auf die Zukunft der Treibjagd generell ausgeweitet sehen.

Aktuell ist OceanCare mit vielen Akteuren und Entscheidungsträgern in Kontakt und arbeitet für den vollständigen Schutz aller Wale und Delfine vor Bejagung in ganz Europa – inklusive Färöer, die nur etwa 350 Kilometer von Schottland entfernt sind.

Jetzt aktiv werden

OceanCare ermutigt alle besorgten Bürgerinnen und Bürger, an die dänische Botschaft in ihrem Heimatland zu schreiben und ihre Besorgnis über die Wal- und Delfintötungen auf den Färöern zum Ausdruck zu bringen. Zusätzlich kann ein solches Schreiben auch an das für Biodiversität zuständige Ministerium im eigenen Land gerichtet werden. Der Schutz von Europas Walen und Delfinen benötigt die Zusammenarbeit in ganz Europa – und die Tötungen auf den Färöern sind hier eine grosse Herausforderung.

Zusätzliche Informationen

Die Färöer sind eine autonome Region innerhalb des Königreichs Dänemark. Sie sind nicht Teil der Europäischen Union. Weissseitendelfine sind durch die FFH-Richtlinie in der EU streng geschützt. Jegliche gezielte Tötungen dieser und anderer Waltierarten sind verboten.