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CMS Marine Megafauna Week: Schutz der marinen Tierwelt in Westafrika

28. September 2023

Vom 4. bis 7. September 2023 fand in der senegalesischen Küstenstadt Saly die CMS Marine Megafauna Week mit Fokus auf die Herausforderungen an der Atlantikküste Afrikas statt. Sie war vom Abkommen zum Schutz wandernder wildlebender Tierarten (auch bekannt als CMS oder Bonner Konvention) und der Regionalen Partnerschaft für die Erhaltung der Küsten- und Meeresgebiete (PRCM) organisiert worden. Regierungsvertreter, nationale und internationale Nichtregierungsorganisationen sowie Wissenschaftler diskutierten vier Entwürfe zu Aktionsplänen für die Meeres- und Küstentierarten Westafrikas.

Die erste Phase der Marine Megafauna Week (4.-5. September) war dem dritten Treffen der Unterzeichner der Absichtserklärung zu atlantischen Meeresschildkröten gewidmet. Die Erklärung war 1999 auf einer internationalen Konferenz in Abidjan, Côte d’Ivoire, von 17 Staaten verabschiedet worden. Die Zusammenkunft bot Gelegenheit, den aktuellen Stand der Artenerhaltung sowie neue Bedrohungen, die den Druck auf die Meeresschildkröten und ihren Lebensraum erhöhen, zu überprüfen. Im Anschluss an das Treffen wurde ein ehrgeiziger Entwurf für eine Erhaltungs- und Bewirtschaftungsstrategie für zunehmend bedrohte Haie und Rochen diskutiert.

In der zweiten Phase (6. September) stand der Entwurf eines Aktionsplans für den Atlantischen Buckeldelfin (Sousa teuszii), auch Kamerunischer Delfin genannt, im Zentrum. Die Delfinart ist in den CMS-Anhängen I und II gelistet und in der Roten Liste der bedrohten Arten der Weltnaturschutzunion IUCN als vom Aussterben bedroht eingestuft. Der Aktionsplan dient dem langfristigen Erhalt der Populationen des Atlantischen Buckeldelfins und seiner Lebensräume. Die negativen Auswirkungen menschlicher Aktivitäten sollen reduziert werden; Massnahmen fokussieren auf Forschung, Sensibilisierung, Kapazitätsaufbau und Erhaltungsmassnahmen. Das Dokument soll den CMS-Vertragsstaaten an der Tagung CoP14 zur Verabschiedung vorgelegt werden.

In der dritten Phase der Megafauna Week (7. September) ging es um die Fertigstellung des Aktionsplans zur Bekämpfung der illegalen Wilderei auf geschützte Meerestiere in Westafrika, der an der COP14 verabschiedet werden soll. Die Regierungen Westafrikas hatten an der CMS-Tagung im Jahr 2020 den Wunsch nach einem Aktionsplan zur Problematik des sogenannten Aquatic Wildmeats geäussert. Die Ausarbeitung war einer CMS-Arbeitsgruppe unter der Leitung von der Regierung Benins in Partnerschaft mit OceanCare und der Nichtregierungsorganisation BEES übertragen worden. Die ersten Schritte zur Formulierung des Aktionsplans erfolgten von Juni bis August 2023 in vier Online-Workshops. Vertreter der regionalen Staaten (Benin, Burkina Faso, Cabo Verde, Côte d’Ivoire, Gambia, Ghana, Guinea, Guinea-Bissau, Liberia, Mali, Niger, Nigeria, Senegal, Sierra Leone, Togo) und Interessenvertreter (NGOs, internationale Organisationen, Wissenschaftler usw.) tauschten Erfahrungen zur Wilderei auf geschützte Meerestiere aus und diskutierten Einzelheiten zu Aquatic Wildmeat. Am letzten Tag der Megafauna Week wurden diese Diskussionen finalisiert und der Entwurf eines Aktionsplans zuhanden CMS COP14 validiert.

Weitere Informationen und Ergebnisse der CMS Marine Megafauna Week

Offizielle Seite von CMS mit Dokumenten für die Ausarbeitung des Aktionsplan, um Aquatic Wildmeat zu addressieren auf Englisch und Französisch.

Kurzer Überblick zur Workshop-Reihe des CMS-Sekretariats in Saly, Senegal.