PCRI, Greece
Alexandros Frantzis ist Präsident des Pelagos Cetacean Research Institute (PCRI). Er schloss an der Universität Aix-Marseille II sein Masterstudium in biologischer Ozeanographie ab und doktorierte im Jahr 1992. Zunächst widmete er sich der Ökologie des Meeresbodens, seit 1993 konzentriert er sich auf die Erforschung der Wale im Mittelmeer und insbesondere in seiner Heimat Griechenland.
In griechischen Gewässern wies Alexandros Frantzis eine unerwartet hohe Zahl von Wal- und Delfinarten nach. Er entdeckte eine wichtige Pottwal-Population, die im Mittelmeer mittlerweile zu den am besten erforschten zählt, und stellte Verbindungen zwischen den Lauten und dem Verhalten dieser Wale her. Im Golf von Korinth dokumentierte er erstmals Hybriden zwischen zwei Delfinarten. Er ist der Entdecker der einzigen im Mittelmeer verbleibenden Schweinswal-Population und zeichnete als erster die Echoortungslaute von Cuvier-Schnabelwalen auf. Von grosser Bedeutung für den Schutz von Walen und Delfinen ist eine wissenschaftliche Arbeit, mit der er atypische Massenstrandungen auf den Einsatz von Militärsonar zurückzuführen konnte.
Alexandros Frantzis war Mitglied des ersten Wissenschaftsausschusses des Abkommens für Wale und Delfine im Mittelmeergebiet (ACCOBAMS) und ist seit 1998 Teil der Cetacean Specialists Group der Weltnaturschutzunion (IUCN). Mit seiner Forschung trug er massgeblich dazu bei, dass die Bestände mehrerer Wal- und Delfinarten im Mittelmeer als gefährdet eingestuft wurden, und bewirkte, dass in griechischen Gewässern acht Natura2000-Gebiete sowie im östlichen Mittelmeer mehrere IMMAs (Important Marine Mammal Areas) für Wale eingerichtet wurden.
In vielen europäischen Ländern hält Alexandros Frantzis Seminare und Vorträge zur Gefährdung der Wale und Delfine. Seine Fachkenntnisse vermittelt er an Teilnehmer seiner Forschungswochen. Er hat eine Monografie sowie mehr als 51 von Experten geprüfte wissenschaftliche Artikel verfasst. Es wurden zehn technische Berichte von ihm veröffentlicht sowie über dreissig Artikel in Tagungsbänden und Workshop-Publikationen. 1998 erregten seine Erkenntnisse zur Gefahr von Unterwasserlärm für Wale und Delfine das Interesse internationaler Medien wie Nature, BBC, CNN, Reuters, Times, Economist und National Geographic.
Alexandros Frantzis arbeitet seit 2008 eng mit OceanCare zusammen. Ein Grossteil seiner Forschung wurde durch OceanCare ermöglicht. Im Kooperationsprojekt «SAvE Whales» leisten die Projektpartner mit Spitzenforschung und technologischer Innovation aktuell einen bahnbrechenden Beitrag zum Schutz der Pottwale.
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