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Französische Reederei verlegt Schifffahrtsrouten aus Walhabitat

29. Juli 2023

Der französische Reederverband Armateurs de France informiert, dass mit CMA CGM ein weiterer wichtiger Akteur im Seeverkehr beschlossen hat, im Hellenischen Graben die Navigationsrouten seiner Schiffe zu verlegen. Die Kapitäne sind angewiesen, wichtige Lebensräume der Pottwale zu umfahren, um Kollisionen mit den bedrohten Meeressäugern vorzubeugen.

Im Mai 2023 hatte Armateurs de France seine Mitglieder dazu aufgerufen, freiwillig Massnahmen zum Schutz der Pottwale im Hellenischen Graben sowie der Blauwale im Indischen Ozean südlich von Sri Lanka zu treffen. Die rund sechzig Mitglieder des Reederverbands navigieren etwa 1000 Schiffe, darunter Fracht- und Containerschiffe sowie Passagierfähren.

Der Verband berief sich auf wissenschaftliche Empfehlungen einer NGO-Koalition bestehend aus OceanCare, IFAW, dem Pelagos Cetacean Research Institute und WWF Griechenland, die den Reedern genaue Routen empfiehlt, um das Kollisionsrisiko mit gefährdeten Walen drastisch zu senken. Schiffskollisionen sind im Hellenischen Graben und südlich von Sri Lanka – zwei Regionen, die als Important Marine Mammal Area (IMMA) ausgewiesen sind – die häufigste direkte Todesursache der Wale.

Gemeinsam mit ihren Partnern in der NGO-Koalition strebt OceanCare eine enge Zusammenarbeit mit dem Schifffahrtssektor an. Neben CMA CGM haben bereits weitere grosse Reedereien freiwillig Massnahmen zum Schutz der Wale ergriffen, darunter MSC, Stolt-Nielsen und DFDS.

Die Koalition fordert auch die Entscheidungsträger der Internationalen Schifffahrtsorganisation (IMO) sowie nationale Regierungen auf, verbindliche Massnahmen zu ergreifen, die verhindern, dass gefährdete Wale in den von Forschern identifizierten Hochrisikogebieten gerammt werden.