Medienmitteilung

Pottwale vor Kollisionen schützen: Projekt „SaveMoby“ zweites Jahr erfolgreich abgeschlossen

27. Oktober 2025

Ein neu veröffentlichtes Video über die Fortschritte im 2. Jahr eines High-Tech-Projekts, das Pottwale in der Strasse von Kythira davor schützt, von Schiffen gerammt zu werden.

Die Pottwale im östlichen Mittelmeer sind vom Aussterben bedroht. Die Hauptgefahr für ihr Überleben besteht darin, von einem grossen Schiff gerammt zu werden. Das Projekt ‚Save Moby‘ – Englisch SAvE Whales (System for the Avoidance of ship-strikes with Endangered Whales) – entwickelt und testet ein innovatives Frühwarnsystem in der Strasse von Kythira (Griechenland), um Kollisionen von Pottwalen mit Schiffen zu verhindern. Es hat nun das zweite Jahr der Umsetzung erfolgreich und mit grossen Fortschritten absolviert.

Pottwale sind die grössten Zahnwale unseres Planeten. Aber in der östlichen Hälfte des Mittelmeers leben heute nur weniger als 200 Pottwale in einer vom Aussterben bedrohten Population. Die grösste Gefahr sind Schiffe, die ihren zentralen Lebensraum durchqueren und die Wale rammen können. Das Projekt SaveMoby verwendet modernste Technologie, um Pottwale zu lokalisieren und die Schiffe in Echtzeit zu alarmieren. So leistet es einen handfesten Beitrag dazu, Kollisionen zu vermindern und die Art zu schützen.

Die Projektumsetzung erfolgt in einer Zusammenarbeit mehrerer Partner: Ministerium für Umwelt und Energie der Republik Griechenland, Natural Environment and Climate Change Organization (NECCA), The Green Tank  sowie OceanCare mit wissenschaftlicher Leitung durch das Pelagos Cetacean Research Institute und die Foundation for Research and Technology – Hellas (FORTH). Griechenland hatte sich bei der 9. Our-Oceans-Konferenz zu diesem Projekt verpflichtet und die Unterzeichnung des Abkommens zur Zusammenarbeit zwischen den Projektpartnern erfolgte am 18. Juni 2024.

Feldarbeit und Fortschritte im zweiten Projektjahr

  • Über den Sommer sammelte das Institute of Applied and Computational Mathematics von FORTH mit einer Pilotboje wichtige Daten, die in das Design des optimierten Systems einfliessen werden – u.a. zur Stromversorgung, zur Qualität des 4G-Breitbandsignals für die Kommunikation und Datenübertragung und zum (natürlichen und anthropogenen) Umgebungslärmpegel.
  • Das Pelagos Cetacean Research Institute führte in der weiteren Umgebung von Kythira ein systematisches visuelles und akustisches Pottwal-Monitoring durch. Diese Daten dienen der Evaluierung der Wirksamkeit des Systems.
  • Die SaveMoby-Steuerungsgruppe traf sich im ersten Jahr nach Abschluss des Kooperationsübereinkommen im Juni 2024 zu fünf Sitzungen, was das starke Engagement und die Zusammenarbeit zwischen allen Projektpartnern belegt.
  • Der Projektfortschritt wurde bei einem Side Event an der 10. Our-Oceans-Konferenz in Busan, Südkorea, präsentiert. Während dieser Veranstaltung bekräftigte die grosse griechische Reederei Arcadia Shipmanagement, das System während seiner Entwicklungsphase zu testen.
  • Die Meilensteine des zweiten Jahrs von SaveMoby wurden filmisch festgehalten. Das folgende Video zeigt die wichtigsten Schritte und Erfolge des Projekts.

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Die nächsten Schritte

Das Hauptziel für die kommenden Jahre ist die effektive Entwicklung, vollständige Inbetriebnahme und Etablierung des SaveMoby-Systems, um es bis 2028 an NECCA zu übergeben, die dann den Betrieb, die Kontrolle und die Instandhaltung übernehmen wird. In den kommenden Monaten werden die in den ersten beiden Jahren gesammelten Daten verarbeitet und analysiert, um das System weiterzuentwickeln und zu optimieren.

Gleichzeitig finden informative Treffen mit den zuständigen Behörden sowie Sondierungsgespräche mit Vertretern der Schifffahrtsbranche statt, um gemeinsam die Integration des Systems in die einschlägigen Rechtsvorschriften sowie in die Betriebsabläufe der Schiffe vorzubereiten.

Video-Ausschnitte mit Zitaten der Projektpartner

„Das Projekt SAvE Whales wird in dem Gebiet entwickelt, wo wir den ionischen Meeresnationalpark einrichten werden. Es ist ein greifbares Instrument in einer Region, die in den nächsten Jahren im Rampenlicht stehen wird.“ — Petros Varelidis, Generalsekretär für Natur und Wasser, Ministerium für Umwelt und Energie, Griechenland.

„Wenn das SAvE-Whales-System in Betrieb und der Meeresnationalpark für Pottwale und andere Wale und Delfine am Hellenischen Graben mit wirklichen Schutzmassnahmen etabliert sein wird, können wir von einem Sieg für die Pottwale sprechen. Unser Ziel ist, dass die Pottwale in ihren sozialen Gruppen leben, kommunizieren und sich sicher fortbewegen können, ohne durch menschliche Aktivität bedroht zu werden.“ — Alexandros Frantzis, Doktor der Bio-Ozeanographie, Gründer und wissenschaftlicher Direktor des Pelagos Cetacean Research Institute.

„SAvE Whales verbindet Wissenschaft, Technologie und Zusammenarbeit. Der nächste grosse Schritt besteht darin, einen Industriepartner zu finden, der die Bojen produziert. Ich bin sehr optimistisch, dass wir den idealen Partner für den weiteren Weg finden werden.“ — Nicolas Entrup, Leiter Internationale Zusammenarbeit, OceanCare.

„Für dieses Jahr planen wir, eine SWAN-Akustikstation zwei Monate lang, im Juli und August, westlich der Insel Kythira einzusetzen. Sie wird automatisch die Signale senden, die für die Echtzeiterkennung von Pottwalen nötig sind.“ — Emmanouil Skarsoulis, wissenschaftlicher Leiter, Foundation for Research and Technology – Hellas (FORTH).

„Mit dem Projektabschluss wird NECCA den Betrieb, die Kontrolle und die Instandhaltung des Systems übernehmen.“ — Dimitris Barelos, Abteilung für die Schutzgebiete der südlichen Peloponnes, Natural Environment and Climate Change Agency (NECCA).

„Im vergangenen Jahr kam die SAvE-Whales-Steuerungsgruppe zu fünf Sitzungen zusammen und ich bin beeindruckt vom Geist der Zusammenarbeit und der Zielstrebigkeit aller Beteiligten.“ — Ioli Christopoulou, Partner und Policy Director, The Green Tank.