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Paul Watson freigelassen!

17. Dezember 2024

Am 17. Dezember wurde der Umweltaktivist Paul Watson, der seit dem 21. Juli 2024 wegen seiner Anti-Walfang-Aktivitäten in der Antarktis aus dem Jahr 2010 in Grönland inhaftiert war und dem die Auslieferung an Japan drohte, freigelassen.

Nach mehreren Anhörungen vor Gericht hat das dänische Justizministerium diesen Entscheid gefällt. Paul Watson darf nun nach Frankreich zurückreisen. Das Gerichtsurteil erfolgt nach ausgedehnten internationalen Protesten, mit denen die dänischen und grönländischen Institutionen aufgefordert wurden, Watson aus mehreren Gründen nicht an Japan auszuliefern.

Der dänische Justizminister Peter Hummelgaard erläutert den Entscheid in einer Erklärung des dänischen Justizministeriums wie folgt (aus dem Englischen übersetzt durch OceanCare):

«Das dänische Justizministerium hat heute beschlossen, dem Ersuchen der japanischen Behörden um Auslieferung von Paul Watson nicht nachzukommen. Die Entscheidung beruht auf einer Gesamtbeurteilung des Falles. In Anbetracht der Gesamtzeit, die Paul Watson bis zu einer möglichen Entscheidung über seine Auslieferung voraussichtlich in Haft bleiben wird, und unter Berücksichtigung der Art der Straftaten und des seither verstrichenen Zeitraums war es für das dänische Justizministerium besonders wichtig sicherzustellen, dass die Zeit, in der Paul Watson in Grönland inhaftiert war, einer möglichen Freiheitsstrafe zu der er im Zusammenhang mit dem Strafverfahren in Japan verurteilt werden könnte, vollständig angerechnet wird,

Aufgrund des Schriftwechsels mit den japanischen Behörden in dieser Angelegenheit ist das dänische Justizministerium zur Einschätzung gelangt, dass dies nicht mit dem erforderlichen Mass an Sicherheit angenommen werden kann.

Ich möchte klarstellen, dass Dänemark die Bedenken, die einige Parteien im Zusammenhang mit dem konkreten Fall hinsichtlich des japanischen Justizsystems und des Schutzes der Menschenrechte in Japan geäussert haben, nicht teilt. Japan ist ein demokratisches Land, das sich an der Rechtsstaatlichkeit orientiert. Während der Bearbeitung des Falles bestand ein guter und enger Dialog mit den japanischen Behörden.»

OceanCare war eine der vielen Gruppen, die weltweit Besorgnis hinsichtlich Watsons Situation äusserten und deutlich machten, dass u.a. seine Gesundheit gefährdet sei und nicht angenommen werden könne, dass er in Japan einen fairen Prozess bekommen würde. Die Inhaftierung wurde als politischer Schachzug gewertet, der den Umweltaktivismus kriminalisieren sollte.

Weitere Informationen finden Sie im Offenen Brief, den OceanCare im Herbst an die dänische Regierung geschickt hat.